Corona-Spezial: Kultur, Hackfleisch, Chicago

Diese Folge nimmt auseinander, wie sich das Coronavirus auf den Nachschub an Hamburgern auswirkt, was die Ausgangsbeschränkungen für die amerikanische Kulturszene bedeuten und wie es derzeit in Chicago zugeht. Dazu gibt es Interviews mit der New Yorker Performance-Künstlerin Penny Arcade und dem Autor Kai Blum aus Chicago.

Opernhäuser und freie Theater, Fleischfabriken und das größte Besäufnis der USA: Das Coronavirus wirkt sich auf alle aus. Der erste Blickwinkel dieser Folge führt ins Schlachthaus, also zum Glück nur virtuell. Da entpuppt sich doch glatt eine Fleischfabrik in der Prärie als Coronavirus-Hotspot Nummer 1 der USA.

Danach geht diese Folge einer Frage von Ute Vogel* nach, die ins Formular für Themenvorschläge schrieb:

„Mich würde interessieren, wie jetzt die Kulturszene mit der Krise umgeht. Die ist ja nicht so öffentlich gefördert wie in Deutschland. Was machen Museen, Theater und die freie Szene?“

* Wer mag, schreibt zu den Themenvorschlägen einen Namen, dann nenne ich ihn in der Sendung und auch hier, wenn ich den Vorschlag aufgreife. Danke, Ute Vogel!

Dazu habe ich erst einmal einen Blick auf die große Oper geworfen: Die Metropolitan Opera in New York ist mit einem Budget von 300 Millionen Dollar das – nach Haushaltsvolumen gerechnet – größte Theater für darstellende Künste in den USA. 3000 Beschäftigte stehen da jetzt auf einmal ohne Arbeit da.

  • Seit der Schließung der Met gibt es einen täglichen Opern-Stream, um das Publikum zu halten und für Spenden zu werben. Als Extraprogramm kommen virtuelle Podiumsdiskussionen und Interviews hinzu. Das ist sicher keine so leichte Entscheidung für die Solistinnen und Solisten – denn wenn sie für die laufende Saison Verträge hatten, bekommen sie das darin vereinbarte Honorar nicht. Das Stream-Programm findet ihr hier.
  • Hintergründe zum Zwangsurlaub an der Oper mit Äußerungen des Geschäftsführung und der Gewerkschaften haben Sarah Jones und Justin Davidson im New York Magazine aufgedröselt.

Nur wenige Künstlerinnen und Künstler haben so ein großes Haus im Rücken. Trotzdem leben die davon, Kunst und Kultur unter die Leute zu bringen. Was das heißt, wenn auf einmal alle zu Hause bleiben sollen, lasse ich mir von Penny Arcade erklären. Das komplette Interview mit der New Yorker Performance-Künstlerin und experimentellen Theatermacherin gibt es demnächst auch noch als Bonusfolge auf Englisch.

Von der Lage in der drittgrößten Stadt der USA – und die heißt, na? Chicago! – erzählt im letzten Teil des Podcasts der Autor Kai Blum. Der Zeitpunkt der Restaurant- und Barschließungen bringt uns auf den Saint Patrick’s Day am 17. März – so ziemlich der einzige Tag, an dem US-Bürgerinnen und Bürger betrunken auf den Straßen anzutreffen sind. Nach Kais Erfahrung auch in diesem Jahr.

Kai Blum war schon öfter bei Notizen aus Amerika zu Gast und hat diesmal ein neues Buch im Schlepptau, das auch meins ist. Wir hoffen jedenfalls, dass es dann im Oktober auch wirklich erscheinen wird.

USA 151 Buchcover von Petrina Engelke und Kail Blum
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