Was steckt hinter der berühmten Zutat fürs amerikanische Frühstück, und was bedeutet Klimawandel für Ahornwälder? Davon erzählen ein (Wald-) Bauernpaar und ein Wissenschaftler. Hier gibt’s die Folge zum Hören und alle Infos:
Darum geht’s in dieser Podcast-Folge
Frierende Bäume, 6.000 Eimer, brodelnder Zuckersaft und ein Baumsaftsauger: Jede Menge Überraschungen stecken hinter der berühmten Zutat fürs amerikanische Frühstück. Die bringen mich flugs zu der Frage, was Klimawandel für Ahornwälder bedeutet.
Im Podcast hört ihr auch, warum ich die Recherche nicht etwa in Kanada begonnen habe, sondern an der Route 66. Dahinter steckt mein neues Buch, “Cook Across America“! Und hinter dem Thema Ahornsirup steckt auch ihr. Also einige von euch. Drei Themen hatte ich zur Wahl gestellt, und die meisten von euch hatten wohl Appetit auf Süßes.
Die Gäste der “Ahornsirup”-Folge
Debby und Mike Funk stellen seit vielen Jahren Ahornsirup her. Ihr Wald und ihr Laden, Funks Grove Maple Sirup, liegen an der Route 66 im US-Bundesstaat Illinois.
Joshua R. Rapp ist Waldökologe bei der Umweltorganisation Audubon Society in Massachusetts, er forscht an der Harvard-Universität an einem Lehrstuhl namens Harvard Forest und hat auch eine eigene Website.
Shownotes: Details und weiterführende Links über Ahornsirup
Wer Ahornsirup herstellt, muss im Winter in den Wald: Dann ist Erntezeit! Deshalb musste ich letztes Jahr erst mal warten, bis ich Debby und Mike Funk interviewen konnte. Im Podcast hört ihr, wie die Ernte abläuft und was danach noch alles passieren muss, damit aus einer klaren, wässrigen Flüssigkeit der goldbraune, dickflüssige, süße Ahornsirup wird. Auf ihrer Website zeigen die Funks viele Fotos, wie das abläuft – vom Baum-Anbohren bis zum kochenden Ahornsaft.
In den USA ist es ein Frühstücksklassiker, Ahornsirup über Pfannkuchen, Waffeln oder French Toast zu gießen. Noch ein paar Ahornsirup-Rezepte – zugeschnitten auf deutsche Maßeinheiten und einfach beschaffbare Zutaten – findet ihr bei USA Kulinarisch von Gabi Frankemölle. Mit ihr zusammen hab ich “Cook Across America” geschrieben: Das soeben erschienene Kochbuch mit Kulturbeilage folgt der Route 66 durch acht Bundesstaaten. Von mir findet ihr darin unter anderem das komplette Interview mit Mike und Debby Funk.
Und wer hat’s erfunden? Mehrere indigene Völker Nordamerikas! Um mehr über die Geschichte zu erfahren, könnt ihr euch zum Beispiel diese Website der Abenaki anschauen. In dem dort eingebetteten Video erzählt Chief Don eine Legende (ab ca. 8 min), die nicht nur das historische Verhältnis seines Volkes zu Ahornbäumen beschreibt, sondern auch ein klitzekleines bisschen ans Schlaraffenland erinnert.
Klimawandel ist oft ein Thema in der Forschung über Ahornbäume. Dazu hört ihr in dieser Folge den Waldökologen Josh Rapp, und die ausführliche Fassung unseres könnt ihr im Blog nachlesen. Josh gehört zu einem Forschungskollektiv namens Acer Climate and Socio-Ecological Research Network, kurz AcerNet. Auf dessen Website könnt ihr euch u.a. ein Video anschauen, wie die praktische Seite dieser Forschung aussieht. Acer ist übrigens der wissenschaftliche Gattungsname für Ahorn.