American Trauma

Von wegen, was vorbei ist, ist vorbei! Neue amerikanische Romane befassen sich mit dem Holocaust. Ein psychologisches US-Forschungsprojekt mit den Familien von Holocaust-Überlebenden bringt Erkenntnisse, die hier und heute helfen. Und natürlich kommt auf die Frage auf, welche Rolle dieses historische Trauma in der amerikanischen Kultur spielt – und wieso eigentlich.

Amerika, historisches Trauma, Holocaust: Diese Folge hat zwei Gäste, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem Thema befassen.

In dem Gespräch über Literatur kommt jede Menge, na was wohl? Literatur vor, vor allem aus dem 21. Jahrhundert. Hier eine Liste der englischen Titel; viele der Romane – auch der neuen – gibt es auch in einer deutschen Übersetzung.

  • Elie Wiesel: La Nuit (1958) – dt. Titel “Die Nacht” (1962)
  • Art Spiegelman: Maus. (Comic-Serie 1980-1991)
  • Melvin Jules Bukiet: After (1996)
  • Jonathan Safran Foer: Everything Is Illuminated (2002)
  • Tova Reich: My Holocaust (2007)
  • Shalom Auslander: Hope – A Tragedy (2012)
  • Boris Fishman: A Replacement Life (2014)
  • Katja Petrowskaja: Vielleicht Esther (2014)
  • Nora Krug: Heimat: Ein Familienalbum (2018)

Im Podcast habe ich sie übersetzt, hier findet ihr das Original der Definition für ein historisches Trauma des US-Gesundheitsministeriums (mit weiterführenden Links, u.a. über trauma informed care).

Aus der Forschung des Transcending Trauma Projects sind zwei Fachbücher hervorgegangen:

  • Bea Hollander-Goldfein, Nancy Isserman, Jennifer Goldenberg:
    Transcending Trauma – Survival, Resilience, and Clinical Implications in Survivor Families. (2012, Routledge)
  • Lucy Raizman and Bea Hollander-Goldfein (Ed.):Narrative Reflections – How Witnessing Their Stories Changes Our Lives. (Rowman & Littlefield, 2014)

Mehr über die Umfragen zum Wissen über den Holocaust in Europa und in den USA findet ihr hier:

Im Museum of Jewish Heritage in New York ist noch bis August 2020 die Ausstellung “Auschwitz. Not long ago. Not far away” zu sehen. Dazu gehört schon vor dem Eingang dieser Waggon der Deutschen Reichsbahn. Waggons dieser Art wurden bei den Deportationen zwischen 1940 und 1945 benutzt, um Menschen in die Konzentrations- und Vernichtungslager zu zwingen.
Sag's weiter!